Das Team der Marika Rökk Gala 2013

November 2013 jährte sich der Geburtstag der berühmten Tänzerin, Schauspielerin und Sängerin Marika Rökk zum hundertsten Mal. Aus diesem Anlass fand an diesem Tag im Budapester Operetten-Theater eine glanzvolle Galaveranstaltung statt, an der unter anderem ihre Tochter, Gabriele Jacoby, auf der Bühne mitwirkte. Organisiert wurde die Veranstaltung von Opernsänger Johannes von Duisburg.

 


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Mehr Infos zu Marika Rökk sowie der Gala zum 100sten Geburtstag unter www.rokkmarika.com

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Das Publikum & die Presse waren begeistert- zu den Pressemeldungen

Auszug aus dem Interview der Budapester Zeitung vom November 2013..

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„In ihrem Herzen war sie immer Ungarin“

Am kommenden Sonntag jährt sich der Geburtstag der berühmten ungarischen Tänzerin, Schauspielerin und Sängerin Marika Rökk zum hundertsten Mal. Aus diesem Anlass findet an diesem Tag im Budapester Operetten-Theater eine große Galaveranstaltung statt, an der unter anderem ihre Tochter, die Schauspielerin Gabriele Jacoby, auf der Bühne mitwirken wird. Im Vorfeld sprachen wir mit ihr über ihre Mutter, aber auch über ihre Tierschutzaktivitäten.

Wie steht es um die Vorbereitungen für die Gala?

Gaby Jacoby mit Johannes von Duisburg

Ausgezeichnet. Es wird eine dem hundertsten Geburtstag meiner Mutter angemessene Gala, nicht zuletzt dank des unermüdlichen Wirkens des deutschen Opernsängers Johannes von Duisburg, ohne den das Ganze nicht zustande gekommen wäre. Ich finde es wunderschön, dass sie in Ungarn stattfindet. Es wäre ganz im Sinne meiner Mutter gewesen. Sie hat zwar den größten Teil ihres Lebens außerhalb Ungarns zugebracht, zubringen müssen, in ihrem Herzen war sie aber immer Ungarin. Wir haben zu Hause viel von Ungarn gesprochen. Die Gala in Budapest stattfinden zu lassen, ist aber auch insofern berechtigt, als ihre Karriere sowohl hier begann als auch hier endete, nämlich 1993 als Gräfin Mariza. Da war sie bereits 80. Es war damals ein sehr schönes Erlebnis für sie, endlich wieder auf einer ungarischen Bühne zu stehen. Sie war so glücklich, dass sie das noch erleben konnte.

Welche Berührungspunkte mit Ungarn gab es noch?

Zwischen ihren Auftritten und Tourneen war sie immer wieder in Budapest. Allein schon, um ihre Verwandten zu besuchen. Später hatte sie sogar ein Haus in Budapest, das nach dem Krieg freilich enteignet wurde. In der kommunistischen Zeit hatte sie Ungarn nicht mehr betreten. Nicht zuletzt aus Sicherheitserwägungen. Immerhin hatte Diktator Rákosi deutlich gemacht, dass meine Mutter sofort verhaftet würde, wenn sie ihren Fuß nach Ungarn setzen sollte. Dieser Hass auf meine Mutter ist insofern paradox, als sie in der damaligen Sowjetunion wiederum als großer Star geschätzt wurde. Ihre Filme sind dort alle synchronisiert gezeigt worden, während in ihrem Heimatland Ungarn erst jetzt damit begonnen wird, sie schrittweise zu synchronisieren. Auch ihre erste umfassende Biographie, die erst jetzt auf Ungarisch erscheint, gibt es schon lange als russische Übersetzung. Vor kurzem stand ein alter russischer General bei mir in Baden vor der Tür, wo ich seit 2005 im umgebauten Haus der Mutter lebe. Er war damals in Traiskirchen stationiert gewesen und hatte meine Mutter mehrfach bei Auftritten erlebt. Seitdem ist er ein großer Verehrer von ihr. Er war voll Glück, wenigstens mich noch anzutreffen. Er hatte einen großen Strauß Rosen mitgebracht. Wir sind dann zum Grab meiner Mutter gefahren und haben ihn dort niedergelegt. Seitdem ruft mich dieser gute Mann immer wieder an. Ab und zu schickt er mir sogar Geld für meine Tierschutzprojekte, was ich rührend finde.

War nach dem Budapester Auftritt Ihrer Mutter wirklich Schluss für ihre Bühnenkarriere?

Marika Rökk 1939 in „Hallo Janine“.

Im Wesentlichen ja. Nennenswert ist danach nur noch zwei Jahre später ein Auftritt bei der Carmen NebelShow. Zehn Jahre später bin ich übrigens mit denselben Liedern in der Show bei Florian Silbereisen aufgetreten. Es war ein Riesenerfolg! In meiner ganzen 50­jährigen Theaterlaufbahn mit Shakespeare und Molière war mir nie so ein großer Erfolg beschieden gewesen. Aber klar: Natürlich haben die Leute eine zweite Rökk in mir gesehen oder sehen wollen. Das war für mich als eigenständige Schauspielerin mit einem eigenen Namen schon eine schwierige Sache, Tochter einer so berühmten Mutter zu sein, ist nicht ganz unproblematisch.

Dabei haben Sie aber deutlich andere Akzente gesetzt. So wählten Sie etwa eine eher klassische Schauspielerinnenlaufbahn.

Ja, obwohl es mich immer auch ein wenig zum Musikalischen hin gedrängt hatte, lag mein Hauptaugenmerk immer auf dem Schauspielen. Ich habe das ReinhardtSeminar in Wien besucht, ging dann ins erste Engagement nach Salzburg, wo ich unter anderen mit Klaus Maria Brandauer auf der Bühne stand, dann zum großen Theatermann Karl­Heinz Stroux nach Düsseldorf. Danach kam ich zurück ans Theater an der Wien. Dort wurde ich von Direktor Rolf Kutschera durch einen Auftritt mit der Mutter fürs MusicalFach entdeckt. Er hatte mich für My Fair Lady als Eliza Doolittle engagiert. My Fair Lady kam damals zum ersten Mal in einer österreichischen Fassung auf die Bühne und wurde ein Riesenerfolg. Später bin ich unter anderen mit Michael Heltau in dem Musical „Helden, Helden“ aufgetreten, das nach einer Vorlage von George Bernhard Shaw von Udo Jürgens als Musical verarbeitet wurde. Insgesamt zwanzig Jahre lang war ich danach am Theater in der Josefstadt engagiert. Es war eine tolle Zeit, in der ich alles rauf und runter gespielt habe. 2009 stand ich dann das letzte Mal auf einer großen Bühne und zwar in Mörbisch als Mrs. Higgins in My Fair Lady. Somit hatte sich auch für mich ein Kreis geschlossen: Richtig begonnen hatte es 1969 mit der Eliza, 40 Jahre später spielte ich im gleichen Stück die Mutter.

Sind Sie schon einmal in Ungarn aufgetreten?

Ja, vor Jahren bin ich einmal im Vígszínház mit einer Produktion des Volkstheaters Wien, „Das Konzert“ von Hermann Bahr, aufgetreten. Der Auftritt am 3. November wird also mein zweiter in Ungarn, aber hoffentlich nicht letzter sein. Es muss ja auch nicht unbedingt ein Auftritt auf einer großen Theaterbühne sein, in Österreich trete ich auch bei Gedicht­ und Chanson­Abenden auf. Weil es mir Spaß macht und mich fit hält,  aber auch um auf diese Weise etwas Geld für meine Tierschutzprojekte einzunehmen. 1997 hatte ich auf Korfu den Verein „The Ark – The friends of animals“ insbesondere zum Schutz von Hunden gegründet. Seither habe ich über 200 ausgesetzte Tiere von dort vermittelt. Seit einigen Jahren engagiere ich mich auch im Rahmen des österreichischen Vereins „Animal Live ­Tierschutz ohne Grenzen“ für die Rettung von Hunden. Wegen meines ungarischen Hintergrunds bin ich dabei insbesondere in Ungarn aktiv. In der Nähe der westungarischen Stadt Pápa unterhalten wir ein eigenes Tierheim. Ich kann übrigens alle Hundebesitzer nur auffordern, sich bei einer Weggabe oder Aussetzung ihrer Hunde genau über die Konsequenzen im Klaren zu sein. Viele haben die Illusion, ihre Hunde kämen in Tierheime. Dabei sind viele dieser Einrichtungen eher Abdeckereien, also reine Tötungsstationen, in denen die Hunde nach ein paar Wochen umgebracht werden. Zum Glück konnte mein Verein hier helfen: In den vergangenen zehn Jahren konnten wir in Ungarn etwa 15.000 Hunde vor dem sicheren Tod bewahren. Dahinter steht ein großer finanzieller Aufwand. Immerhin müssen die Tiere vermittelt, transportiert und tierärztlich versorgt werden. Auch ist der Abstimmungsbedarf enorm. Nachhaltig gelöst werden kann das Problem aber nicht mit unserer Hilfe, sondern vor allem durch eine Eindämmung der Vermehrung, sprich durch Kastrationen, besonders im ländlichen Raum. Zu vielen dieser sogenannten Tierheime, insbesondere im westungarischen Raum, unterhalten wir inzwischen sehr gute Arbeitsbeziehungen. Das macht unsere Sache leichter. Und so gelingt es uns auch meistens, die Tiere vor dem Schlimmsten zu bewahren. Bei der Kontaktpflege mit den Wärtern kommt mir sehr zugute, dass ich fast muttersprachlich Ungarisch spreche.

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